Von Heinz-Peter Mohr SICKINGMÜHLE. Stolz zeigt Anna Lea (5) drei Schnecken, die sie im Brennnessel-Gestrüpp gefunden hat und in ihrer Lupendose aufbewahrt: „Die setzen wir zu Hause im Garten aus.“ Anna Leas Eltern wissen davon noch nichts und wären wohl nicht gerade hocherfreut.
Aber von der Waldwoche im Mühlenkindergarten sind sie ebenso begeistert wie die anderen Mütter und Väter, die ihre Kinder morgens zum Haus Baumeister bringen. Von dort wandert die Sonnenkinder-Gruppe in ein paar Minuten zum Wäldchen am Silvertbach. Hier klettern, toben und krabbeln die 24 Mädchen und Jungen nach Herzenslust.
Dutzende große Äste haben sie gesammelt und gegen einen Baumstamm gelehnt. So entstand ein Tipi, in dem die Kinder Indianer spielen.
Nach und nach lernen sie auch die Bäume im Wald kennen. Dass man eine Birke an der weißen Rinde erkennt, haben ihnen ihre Erzieherinnen Nadine Hanus, Anne Reiser und Annegret Weimann schon gezeigt. Die Birkenblätter haben die Sonnenkinder in ihr Bestimmungsbuch gepresst.
Auf weiße Handtücher schütten sie Erde und Blätter. So können sie besser beobachten, wie die Ameisen über den Waldboden krabbeln.
Jeden Morgen erobern die Kinder ihren Wald, ausgerüstet mit Lupe, Fernglas und Bestimmungsbuch. Noch bis Donnerstag werden sie dort den Vogelstimmen lauschen und im Gebüsch nach Raupen und Schnecken suchen.